Milchstraße
Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxie, eine etwa 13,6 Milliarden Jahre alte Balkenspiralgalaxie. In ihrem Zentrum befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch. Die Bezeichnung „Milchstraße“ stammt aus der griechischen Mythologie: Einer alten Sage zufolge entstand das milchige Band am Himmel durch einen Spritzer göttlicher Milch. Daher leitet sich auch der wissenschaftliche Begriff „Galaxie“ vom griechischen gála (Milch) ab. Rund um das Milchstraßensystem gruppieren sich mehrere Zwerggalaxien, darunter die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Diese sind über eine etwa 300.000 Lichtjahre lange Wasserstoffgasbrücke, den Magellanschen Strom, mit der Milchstraße verbunden. Die nächstgelegene Galaxie ist der Canis-Major-Zwerg mit rund 42.000 Lichtjahren Entfernung zum Milchstraßenzentrum.
Die Milchstraße lässt sich am besten an dunklen, abgelegenen Orten mit freier Sicht auf den Südhimmel beobachten, idealerweise bei Neumond oder in der Dämmerung. Die Sichtbarkeit hängt von Jahreszeit, Uhrzeit und Standort ab. Hier in Mitteleuropa kann die Milchstraße von April bis September beobachtet werden. Aufgrund der weit verbreiteten Lichtverschmutzung gibt es allerdings nur noch wenige geeignete Beobachtungsorte, was die Standortwahl erschwert.
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Im Zentrum der Milchstraße befindet sich eine massereiche Ansammlung von Sternen, die als "Galaktisches Zentrum" bezeichnet wird. In diesem Bereich ist die Schwerkraft extrem stark, da sich hier ein supermassereiches Schwarzes Loch befindet. Es ist als Sagittarius A* bekannt und hat eine Masse von rund vier Millionen Sonnenmassen. Der hohe Sternengehalt im Milchstraßenzentrum führt zu einer intensiven Sternentstehung. Hier werden massereiche und leuchtkräftige Sterne geboren, die das umgebende Gas und Staub aufheizen und zum Leuchten bringen. Zusätzlich zu den jungen und massereichen Sternen gibt es im Milchstraßenzentrum auch alte, dichte Sternhaufen. -
Der Nordsternhimmel wird vom Polarstern dominiert, welcher als Bezugspunkt für die Navigation dient. Die nördliche Milchstraße bezeichnet den Teil unserer Galaxie, der sich auf der Nordhalbkugel der Erde erstreckt. Die Erscheinung und Zusammensetzung der nördlichen Milchstraße unterscheiden sich von der südlichen Milchstraße. Obwohl beide Teile derselben Galaxie sind, sind die Sterne, Gas- und Staubwolken in der nördlichen Region anders angeordnet.Der Südsternhimmel bietet zahlreiche astronomische Objekte, welche auf der Nordhalbkugel nicht sichtbar sind. Ein markantes Himmelsobjekt ist das Kreuz des Südens, welches aus vier hellen Sternen besteht und als Navigationshilfe verwendet wird. Im Süden befinden sich auch der Große Magellannebel und der Kleine Magellannebel, zwei der nächstgelegenen Galaxien, welche Regionen mit jungen, heißen Sterne und interstellarer Materie enthalten. Der galaktische Kern, der sich in der Nähe des Schützen (Sagittarius) befindet, ist ein Highlight für Astrofotografen. Mit einer langen Belichtung und der richtigen Technik lassen sich eine Vielzahl von Sternen, Nebeln und Sternhaufen erfassen.
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Die klassische Milchstraßenfotografie mit Vordergrund vereint die Landschaftsfotografie mit der Astrofotografie. Ein gut gewählter Vordergrund, wie etwa ein Fels, See, Baum oder Gebäude ist daher entscheident für ein gelungenes Milchstraßenfoto. Für saubere Übergänge bei der Bildbearbeitung zwischen Vorder- und Hintergrund sollten die Konturen zwischen Lanschaft und Himmel möglichst einfach sein (Berggipfel, Hügelkannte ohne Bewuchs). Im Gegensatz zur Deep-Sky-Astrofotografie wird kein teures Teleskop mit Nachführung benötigt. Ideal ist ein Weitwinkelobjektiv mit einer Festbrennweite zwischen 14 und 24 mm und einer Offenblende von mindestens f/2.8. Dazu werden eine Kamera (idealerweise Vollformat mit gutem Rauschverhalten) und ein stabiles Stativ mit Kugelkopf benötigt. Zur Planung eignen sich Apps wie Stellarium oder PhotoPills. Für Panorama- oder Zeitrafferaufnahmen ist zusätzliches Zubehör wie ein Nodalpunktadapter oder ein Intervallometer hilfreich. -
Ohne Nachführung sind je nach Brennweite und Kameratyp Langzeitbelichtungen von etwa 10 bis 25 Sekunden möglich. Um ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis zu erreichen, sollten mindestens 10 bis 15 Einzelaufnahmen erstellt und in Programmen wie Sequator gestackt werden. Zusätzlich empfiehlt sich eine separat länger belichtete Aufnahme des Vordergrunds, welche später bei der Bildbearbeitung mit dem Hintergrund zusammengesetzt wird. Für längere Belichtungszeiten wird ein Startracker benötigt. Dieser gleicht die Erdrotation aus und stellt sicher, dass die Sterne punktförmig bleiben. Wichtig beim Fotografieren ist die Verwendung des manuellen Kameramodus (M), um die volle Kontrolle über Belichtungszeit, ISO, Blende und Fokus zu haben. Funktionen wie Rauschunterdrückung oder Bildstabilisation sollten deaktiviert sein. Der ISO-Wert sollte abhängig vom Kameramodell auf Werte zwischen 800 und 6400 eingestellt werden. Der Weißabgleich sollte ebenfalls manuell zwischen 3500K und 4000K gewählt werden, für einen natürlichen Farbeindruck. Um das Maximum bei der Bildbearbeitung rauszuholen, sollten die Aufnahmen immer im RAW-Format erstellt werden, welches im Gegensatz zum JPEG-Format alle Bildinformationen enthält.
aktualisiert am 07.06.25 >> zurück